Neuer ICANN Zwischenbericht: Einführung weiterer new gTLD verschiebt sich weiter

Neue Top Level Domains wird es so schnell nicht geben – das offenbarte der Zwischenbericht der ICANN, der kürzlich veröffentlicht wurde. Die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (kurz ICANN) koordiniert die Vergabe von einmaligen Namen und Adressen im Internet und ist maßgeblich für die Einführung von neuen Top Level Domains verantwortlich.

Neue TLD-Runde erfordert noch viel Arbeit

Um über eine neue Runde von new TLDs entscheiden zu können, muss die ICANN allerdings einige Aufgaben erledigen, wie wir bereits im März 2017 berichtet haben: Die Auswirkungen des nTLD-Programms auf den Wettbewerb, das Verbrauchervertrauen und die Verbraucherauswahl sowie auf den Betrieb des DNS Root-Systems müssen untersucht werden. Ebenso muss das Trademark Clearinghouse und das Uniform Rapid Suspension (URS) System überprüft werden.

Bisher sind nicht alle Überprüfungen abgeschlossen, weshalb das Bewerbungsfenster für neue TLDs nicht im 4. Quartal 2018 geöffnet werden kann. Diesen Zeitpunkt hatte die RySG, der Interessenverband generischer Domain-Registries innerhalb der ICANN, im Juni 2017 gefordert. Doch die ICANN arbeitet intensiv daran, das Regelwerk für die neue Runde vorzubereiten und hat nun einen ersten Zwischenbericht herausgegeben.

Die wichtigsten Ergebnisse des ICANN Zwischenberichts

Im Initial Report on the new gTLD Subsequent Procedures Policy Development Process werden die ersten Ergebnisse und Empfehlungen auf über 300 Seiten zusammengefasst. Gegliedert ist der Bericht in übergeordnete Themen und fünf verschiedene Arbeitsbereiche. Außerdem enthält der Bericht Fragen an die Community, deren intensive Mitarbeit in den kommenden Monaten wieder gefragt ist. Die Kernaussagen des Berichts sind folgende:

  • Statt zeitlich offener Bewerbungsfenster soll es erneut einzelne oder auch mehrere „Runden“ geben.
  • Bewerbungen sollen in Standard TLDs, Community-TLDs, Geo-TLDs, .brands und Endungen, bei denen eine Gebietskörperschaft als Registry fungiert, unterteilt werden.
  • Es soll keine zahlenmäßige Beschränkung je Einführungsrunde geben.
  • Die Bewerbungsgebühren sollen den Aufwand decken aber keinen Gewinn erwirtschaften.
  • Es soll keine Gebührennachlässe für Bewerbungen mit geringerem Prüfungsaufwand geben.
  • Die ICANN soll eine gTLD-Bewerbung nicht nach freiem Ermessen ablehnen dürfen; Ausnahmen werden vorher festgelegt.
  • Es soll ein Beschwerdeverfahren für Ablehnungen eingerichtet werden.
  • TLDs, die aus einem Buchstaben und einer Zahl zusammengesetzt sind (wie .o2 oder .3m) sind aus technischen Gründen nach wie vor problematisch.
  • Gattungsbegriffe (closed generics) sind weiterhin umstritten und werden eventuell ganz ausgeschlossen.

Kommentare der Community bis Anfang September erwünscht

Die Community ist nun aufgefordert, den ICANN Zwischenbericht bis zum 5. September 2018 zu kommentieren. Danach nimmt sich die ICANN einen Monat Zeit, um die Stellungnahmen einzuarbeiten. Im Anschluss fällt die Entscheidung, ob ergänzende Berichte mit Kommentarmöglichkeit durch die Community veröffentlicht werden. Erst wenn der Report final ist, wird er dem ICANN-Vorstand zur weiteren Entscheidung vorgelegt. Wann diese letzte Entscheidung fällt, ist ungewiss. Es ist jedoch davon auszugehen, dass dies nicht vor dem 64. ICANN-Meeting der Fall sein wird. Es findet vom 9. bis zum 14. März 2019 in Köbe, Japan statt. Es bleibt abzuwarten, ob man sich dann auf einen weiteren Fahrplan für ein weiteres Bewerbungsfenster für new gTLD´s einigen kann.

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