Produktfälschungen auf Amazon: Onlineriese gesteht erstmals Probleme ein

Gegenüber der US-Börsenaufsicht (SEC) gibt Amazon erstmals offiziell zu, dass es ein Problem mit Produktfälschungen gibt. Dabei steht der größte Online-Marktplatz der westlichen Welt keineswegs erstmalig wegen Plagiatsfällen in der Kritik. Ein unverblümter Kritiker des Unternehmens aus Seattle ist Birkenstock-Chef Oliver Reichert. „Die Wahrheit ist, dass Amazon mit diesen Fälschungen Geld verdient“, sagte er gegenüber dem Spiegel. 2017 beendete Birkenstock alle Beziehungen zu Amazon.

Auch Großkonzerne wie die Daimler AG haben Flagge gezeigt. Der deutsche Automobilhersteller verklagte den Onlinehändler wegen Markenrechtsverletzung, da der Onlineriese den Verkauf gefälschter Mercedes-Benz-Teile nicht verhindert hat.

Das Fälschungsproblem hat auch die Aufmerksamkeit der großen Handelsmarken auf sich gezogen. Im Oktober 2018 empfahl die American Apparel & Footwear Association, die mehr als 1.000 Marken vertritt, die Aufnahme einiger Amazon-Websites in die Liste „Notorious Markets“ wegen Fälschungen, da Amazon eher „führend im Kampf gegen Fälschungen“ sein sollte.

Null Toleranz vs. Hilflosigkeit

Für Amazon scheint aber genau das nicht so einfach zu sein, wie der jüngste Geschäftsbericht verlauten lässt: „Wir können nicht verhindern, dass Verkäufer auf Amazon rechtswidrige, gefälschte, raubkopierte oder gestohlene Waren verkaufen, die Eigentumsrechte Anderer verletzen oder anderweitig gegen unsere Richtlinien verstoßen.“ Gleichzeitig betont Amazon in dem Bericht, dass es eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Produktfälschungen gibt und man an Technologien, wie künstlicher Intelligenz, zur Aufdeckung von zweifelhaften Produkten arbeitet. Welche Unterstützung Markeninhaber darüberhinaus bekommen lesen Sie hier.

Zunahme an Fälschungen durch steigende Zahl an Drittanbietern

Tatsächlich wird sich das Problem mit den Produktfälschungen eher weiter verschärfen. Denn Amazon verlagert immer mehr von seinen Verkäufen an Drittanbieter. Inzwischen macht der Anteil an Drittanbieterprodukten 52 Prozent aller verkauften Produkte aus, so die Geschäftszahlen zum vierten Quartal 2018. Rechtlich gesehen ist Amazon übrigens nicht für Fälschungen durch Dritte verantwortlich. Doch dass die Plagiate anderer Verkäufer ein schlechtes Licht auf den Marktplatz werfen, steht außer Frage.

Mit der Offenbarung im jüngsten Geschäftsbericht signalisiert der E-Commerce Gigant immerhin seinen Willen, das Thema Produktpiraterie zukünftig noch ernster zu nehmen.

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